SAZZeichen - Ausgabe 55: April 2022 | mit Jahresbericht 2021

8 jeweiligen Wohngruppen innerhalb des Hauptgebäudes, an der Heimiswilstrasse und am Aussenstandort in Ersigen. Eine für die betroffenen Personen ungewohnte Situation, welche schon bald einen gewissen «Dichtestress» verursachte. Man war es sich ganz einfach nicht gewohnt, so lange und nahezu ununterbrochen Zeit zusammen zu verbringen. Allen war klar, dass Arbeit und Beschäftigung möglichst rasch und unter Einhaltung der strengen Vorgaben wieder aufgenommen werden mussten. Abteilungsübergreifende Lösungen Eine erste Entlastung entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit mit der Firma Rondo. Hier konnte zusätzlicher Raum für die Arbeitsplätze der Montage rasch bezogen werden, so dass in den Werkstätten des Haup t gebäude s mehr Platz entstand. Dies ermöglichte die Aufteilung der sonst in grösseren Gruppen arbeitenden Personen der Ausrüstung im Hauptgebäude. Es konnten kleinere Einheiten mit weniger personeller Dichte geschaffen werden, die zudem individueller und bedarfsgerecht begleitet werden können. Zur weiteren rasch umsetzbaren Vergrösserung des Raumangebots kam die bereits erwähnte Liegenschaft am Einschlagweg 37 ins Spiel. Dieses Gebäude wurde bis anhin nicht vom SAZ Burgdorf genutzt und war erst nach einigen baulichen Massnahmen bezugsbereit. Die Mitglieder der Geschäftsleitung, welche die verschiedenen Das Gebäude am Eischlagweg 37, wenige Gehminuten vom Hauptgebäude entfernt, ist schon seit längerer Zeit im Besitz der Stiftung SAZ Burgdorf. In der strategischen Raumplanung spielte diese Liegenschaft eine grosse Rolle, auch wenn die konkrete Nutzung zu Beginn der Pandemie noch nicht geklärt war. Das Konzept zur Nutzung im Rahmen einer Liegenschaftsstrategie stand noch ganz am Anfang, als der «Lockdown» und die Einschränkungen am Arbeitsplatz den Alltag im SAZ Burgdorf praktisch über Nacht auf den Kopf stellten. Die Anzahl Mitarbeitender in Werkateliers und Werkstätten im gleichen Raum musste drastisch reduziert werden, um die nötigen Abstandsregeln einhalten zu können. Die Arbeiten, welche sonst oft in grösseren Gruppen gemeinsam ausgeführt werden, mussten räumlich verteilt werden, um das Ansteckungsrisiko zwischen den Klientinnen und Klienten aber auch der betreuenden Mitarbeitenden zu minimieren. Kam dazu, dass Personen, die extern bei Partnerfirmen im Einsatz standen ebenfalls «zurückgeholt» werden mussten. Plötzlich brauchte es also viel mehr Platz, der aber nicht einfach so «auf Knopfdruck» zur Verfügung stand. Als Folge davon musste ein Grossteil derjenigen Mitarbeitenden, die im SAZ Burgdorf wohnen, ihre Tage in ihren Wohngruppen verbringen. Sich ausserhalb des Areals zu bewegen, war zudem praktisch unmöglich. Dichtestress in den Wohngruppen Die Einschränkungen führten quasi zu einem Rückzug der Bewohnerinnen und Bewohner in ihre Wegen Pandemie und Dichtestress. Am Einschlagweg 37 entstand Neues Die einschneidenden Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben vom SAZ Burgdorf viel Flexibilität abverlangt. Das Leitungsteammusste im Verlauf der vergangenen Monate oftmals sehr rasch und beherzt handeln. So zum Beispiel beim Bezug der Liegenschaft am Einschlagweg 37. «Wir mussten in kürzester Zeit mehr Raum schaffen, um die zunehmend angespannte Situation in den Wohngruppen zu entschärfen.» Karin Galli, Leiterin Wohnen und Tagesstätte

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