6 tokoll schreibt. «Die Selbst- und Mitbestimmung sind unsere zentralen Anliegen», konstatiert René Hümbeli, Leiter Werkstätten und Mitglied der Arbeitsgruppe. Inklusion wird hier in einem realen Setting gelebt. Künftige Entwicklung Es gibt verschiedene Ideen, wie die Arbeitsgruppe weiterentwickelt werden könnte. So sollen die Mitarbeiter*innen mit Unterstützungsbedarf, die Mitglieder in der Arbeitsgruppe sind, vermehrt als Botschafter ihrer Kolleg*innen agieren. Sie sollen als Vertreter*innen im Sinne eines Klient*innen- Rates zentrale Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse in der Geschäftsleitung zur Diskussion einbringen und thematisieren können. Auf der anderen Seite soll die Geschäftsleitung in ihre Vorhaben die Sichtweise der Menschen mit Unterstützungsbedarf einfliessen lassen, z.B. mittels Umfragen – eine Win-Win-Situation auf beiden Seiten. Entwicklungen ABV Im Frühling 2019 gelangte der Verein mensch-zuerst schweiz an die Fachstelle «Angebote, Beratung, Vermittlung» (ABV) des SAZ Burgdorf. In einem ersten Schritt bestand das Ziel darin, bei den Mitarbeiter*innen mit angepasstem Arbeitsplatz in den Werkstätten eine Zufriedenheitsumfrage zu machen. Als ein konkretes Ergebnis aus der Umfrage resultierte die Bildung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeiter*innen mit und ohne Unterstützungsbedarf sowie aus Vertretern der Geschäftsleitung. Gelebte Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention Seither trifft sich die Gruppe in regelmässigen Abständen. Dabei werden sowohl Themen der Mitarbeiter*innen mit Unterstützungsbedarf als auch Anliegen, die zur Bearbeitung aus der Geschäftsleitung an die Arbeitsgruppe gelangen, aufgenommen. Eine Aufgabe bestand zum Beispiel darin, Ideen zu entwickeln, wie das Protokoll aus der Geschäftsleitungssitzung für Menschen mit Unterstützungsbedarf verständlicher ausgestaltet werden könnte. Weitere Aufträge aus der Geschäftsleitung waren das Erstellen und Planen einer Umfrage zur Neugestaltung des dreiwöchigen Sommerbetriebs oder eine Umfrage zur Qualität des Angebotes in der Gastronomie. In den Sitzungen wird jeweils rege diskutiert und debattiert: «Es ist schön zu sehen, wie sich die Mitarbeiter*innen mit Unterstützungsbedarf aktiv beteiligen und ihre Meinung äussern», sagt Mathias Bösiger, Leiter der Fachstelle ABV und Mitglied der Arbeitsgruppe. Im Vorfeld einer Sitzung werden die jeweiligen Aufgaben verteilt. Es gibt jemanden, der zu Beginn alle Anwesenden begrüsst, ein oder zwei Personen, die durch die Sitzung führen und jemand, der das Pro- «Ich finde es sehr wichtig, dass ich als aktives Mitglied der Arbeitsgruppe mit den bisher durchgeführten Umfragen den Austausch zwischen den Mitarbeiter*innen mit und ohne Unterstützungsbedarf fördern kann.» Willi Bargen, Mitarbeiter Logistik Mathias Bösiger Mathias Bösiger leitet seit Oktober 2021 die Fachstelle «Angebote, Beratung,Vermittlung» und ist Mitglied der Geschäftsleitung. Die letzten vier Jahre arbeitete er als IV-Berufsberater bei der SVA Zürich. Als Psychologe (M.Sc.) mit Weiterbildungen in Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Coaching ist er der ideale Gesprächspartner und Fachmann für Fragen der Sozialversicherung und der Arbeitsintegration.
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