SAZZeichen - Ausgabe 53: Juni 2020 | mit Jahresbericht 2019

6 50 Jahre SAZ Burgdorf Die Vorgeschichte Der eigentliche Ursprung des SAZ Burgdorf liegt in der 1964 mit einer Klasse von 11 Kindern eröffne- ten Heilpädagogischen Tagesschule. Das Ange- bot dieser Institution wurde schon nach wenigen Jahren ergänzt mit der Eröffnung einer Ausbil- dungswerkstatt und einer Dauerwerkstatt. So konnten Schülerinnen und Schüler von der Heilpä- dagogischen Tagesschule nahtlos in eine Anlehre übertreten. Es gelang auch schon bald, erste Absolventinnen und Absolventen dieser Ausbildungskurse in Un- ternehmen der freien Wirtschaft einzugliedern. Doch die räumliche Situation, insbesondere die engen Platzverhältnisse und die Verteilung auf verschiedene Gebäude waren ungünstig. Denn die Nachfrage nach Ausbildungs- und Beschäfti- gungsplätzen wuchs sehr rasch. Die Idee, ein Zentrummit integriertem Schulungs- und Arbeits- angebot aufzubauen, wurde immer dringlicher und konkreter. Dies entsprach auch dem sich damals langsam durchsetzenden Verständnis, dass auch Menschen mit einer Beeinträchtigung ein selbstbestimmtes Leben in der Mitte der Gesellschaft zusteht. Die Gründung der Stiftung Oftmals ist es dem besonderen Engagement von Einzelpersonen zu verdanken, dass Neues ent- stehen kann. Ausgehend von der Heilpädagogi- schen Tagesschule und einigen vorausschauen- den Burgdorfer Persönlichkeiten fand im März 1969 eine öffentliche Orientierungsveranstaltung zur Idee eines Behindertenzentrums statt. Im Zuge dieser Veranstaltung wurde ein Aktionsaus- schuss ernannt, der alle Abklärungen und Vorar- beiten übernehmen sollte. Für das Grundstück zwischen Mühlebach und Burgergasse erhielt man im Sommer 1969 die Zusicherung des Bau- rechts durch die Firma Fehlbaum & Co. AG. Am 3. September 1970 erfolgte schliesslich die offizielle Gründung der Stiftung unter dem Namen «Schulungs- und Arbeitszentrum für Behinderte, Region Burgdorf». Der 9-köpfige Stiftungsrat setzte sich aus Persönlichkeiten aus Politik, Wirt- schaft und Bildung zusammen. Mit dabei war auch die unermüdliche Mely Saurer-Waldvogel, die Gründerin der Heilpädagogischen Tagesschule. Bau und Bezug in Etappen Bereits im April 1970 wurde der Projekt-Wettbe- werb unter den Architekten der Region ausge- schrieben. Zwei Jahre später war Baubeginn und am 1. April 1974 konnten die Werkstätten bezo- gen. Zu dieser Zeit zählte die Belegschaft in Ausbildungs- und Dauerwerkstatt bereits 48 Per- sonen. Es folgte der Bezug des Wohnbereichs für 45 «Pen- sionäre». Innerhalb weniger Monate war auch dieser damals «Wohnheim» genannte Bereich fast ganz besetzt. Eine viel beachtete Baustelle 1973

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=