SAZZeichen - Ausgabe 53: Juni 2020 | mit Jahresbericht 2019
12 Steuerungselementen kaum wesentlich neue und praxistaugliche Ideen unterwegs sind. Un- ter dem Strich hat sich für uns die Planbarkeit verschlechtert – trotz anderslautender politi- scher Absicht und Ankündigung. Doch wir tun unser Möglichstes, um gleichwohl dem Wandel im Unterstützungsbedarf seitens der Menschen gerecht zu werden, die auf unsere Unterstüt- zung angewiesen sind. • Peer-Evaluation: Als eine der schweizweit ers- ten Institutionen haben wir die Zufriedenheit von Menschen, die im SAZ Burgdorf wohnen oder an einem angepassten Arbeitsplatz arbeiten, vom Verein «Mensch zuerst» als Peer-Evaluation vornehmen lassen. Die Evaluation ist intern auf grosses Interesse gestossen und beurteilte unsere Arbeit grundsätzlich positiv. Sie hat uns aber auch gezeigt, wie wir uns verbessern können (z. B. in der internen Kommunikation für Menschen mit Unterstützungsbedarf), und soll in einem nächsten Jahr wiederholt wer- den. • Digitalisierung: Wir haben unser in die Jahre gekommenes Intranet durch SharePoint, eine interaktive IT-Plattform, ersetzt. Damit haben wir einen weiteren Schritt hin zu agilerem Zu- sammenarbeiten gemacht. • Infrastruktur: Im Mai bewilligte die GSI die Phase 1 unseres Projekts «Erneuerung und Instandset- zung Heimiswilstrasse 8 und 10». Ein Architek- tur-Team, ermittelt in einem Architekturwett- bewerb im Herbst, hat mittlerweile die Planung aufgenommen. Im Sommer 2021 sollen die Bau- arbeiten einsetzen. Der Wiedereinzug ist für Juni 2022 geplant. • Tarife: Erfreulicherweise liess sich die GSI davon überzeugen, dass wir mit unseren bisherigen Tarifen die vereinbarten Leistungen trotz inten- siver Bemühungen um Effizienzsteigerungen nicht kostendeckend erbringen können, und kam unseren Tarifvorstellungen für 2020 teil- weise entgegen. Gesamtbetrieb Die Nachfrage nach unserer Arbeit hat insgesamt spürbar zugenommen. So besuchen 11 Schülerin- nen und Schüler mehr die HPS Burgdorf als vor ei- nem Jahr; die Anzahl geleisteter Stunden an an- gepassten Arbeitsplätzen stieg insgesamt um 5905 (+ 2.6 % gegenüber dem Vorjahr), und unsere Wohnplätze waren wiederum fast das ganze Jahr vollständig belegt. Diese Entwicklung zeigt sich auch in unserer Jahresrechnung, so können wir als Betrieb erstmal seit 4 Jahren wieder ein Plus ausweisen, und zwar in der Höhe von rund CHF 127’000 (siehe Jahresrechnung). Da wir von Sonderfaktoren in der Höhe von rund CHF 133‘000 profitierten, resultierte insgesamt eine «rote Null». Wir sind auf gutem Weg, müs- sen aber weiterhin sehr kosten– und ertragsbe- wusst haushalten. Gesamtbetrieblich seien die folgenden übergrei- fenden Themen und Projekte besonders erwähnt, bevor es um die einzelnen Abteilungen geht: • Kantonale Reformprojekte I: Gegenwärtig laufen in unserem Kanton grössere Reformprojekte, die wir aufmerksam verfolgen und bei denen wir uns konstruktiv einbringen. Das Projekt REVOS (Revision der Volksschule) bezweckt die ge- setzliche Zugehörigkeit der Sonderschulen zur Volksschule und damit das räumliche und auch organisatorische Näherrücken von Son- derschulen und Volkschule. Die HPS Burgdorf sieht darin eine grosse Chance zur Weiterent- wicklung und Neuausrichtung (siehe unten). • Kantonale Reformprojekte II: Im Erwachsenenbe- reich wurde von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI; früher «GEF») Ende 2018 ein «Re-Design» des sog. Berner Modells beschlossen. Die ursprünglich vorgesehene Einführung der Reform, und damit beispielsweise der Subjektfinanzierung als eines Kern-Ele- ments der Reform, wurde auf «frühestens 2023» vertagt. Zwar begrüssen wir das Re-Design grundsätzlich, haben aber zunehmend den Eindruck, dass abgesehen von finanziellen Bericht zum Geschäftsjahr 2019
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