SAZZeichen - Ausgabe 52: Mai 2019 | mit Jahresbericht
6 Cheyenne Liniger blüht auf Trotz ihrer jungen Jahre hat Cheyenne Liniger schon einige Stationen durch- laufen. Und so richtig gepasst hat‘s erst mit einer neuen Lösung, die das SAZ Burgdorf anbietet. Aber jetzt läuft‘s rund – und wenn alles gut geht, wird sie schon bald ein gutes Stück Selbstbestimmung und Selbständigkeit dazugewinnen. Sie trägt einen nicht gerade alltäglichen Vornamen. Cheyenne Liniger schmunzelt, etwas schüchtern und verschmitzt zugleich, denn die Cheyenne waren ein Indianerstamm. Ja, ihre Eltern fanden Indianer cool. Sie selbst sei hingegen ein grosser Fan von Luca Hänni. Nicht nur, weil er so gut aus- sehe, sondern auch wegen der Musik, die er macht. Jedenfalls ist sie stolze Besitzerin eines original Luca Hänni T-Shirts mit Autogramm drauf. Und auch ihr Kissen zeigt das Gesicht des jungen Popstars. Auch sonst spielt Musik eine grosse Rolle in ihrem Leben. Reggaeton, eine Mischung aus Reggae, Hip- Hop und lateinamerikanischen Rhythmen mag sie besonders. Und zu gern würde sie lieber heute als morgen einen Hip-Hop-Tanzkurs besuchen. Schulzeit in der HPS Burgdorf Cheyenne Liniger besuchte die Heilpädagogi- sche Schule (HPS) Burgdorf. Einige Leute kannte sie noch aus dieser Zeit und eine gute Kollegin ar- beitet mittlerweile in der Küche. Deshalb war für sie nicht alles komlett neu, als sie vor einem Jahr wieder ins SAZ Burgdorf kam. Kurz zuvor hatte sie ihre Ausbildung zur Praktikerin Hauswirtschaft in einer anderen Institution abgebrochen. Ihr ging es nicht gut und eigentlich wusste niemand so recht, wie es nun weitergehen sollte. Der Sozialdienst ihrer Wohngemeinde gelangte schliesslich an das SAZ Burgdorf. Das Anliegen wurde von der Fachstelle «Angebote, Beratung, Vermittlung» entgegengenommen und gemein- sam suchte man nach einer neuen Perspektive für Cheyenne Liniger. «Das erste Schnuppern, das wir rasch organisieren konnten, hat überhaupt nicht funktioniert», sagt Rudolf Frei, der das Dossier Liniger betreut. Bald wurde klar, dass abgeklärt werden musste, ob und in welchem so unser Angebot bedarfsgerecht weiterentwi- ckeln», erläutert Linda Zaugg. So kommt es immer wieder vor, dass die Bedarfs- abklärungen auch zu Anpassungen unserer An- gebote führen, z. B. bei der neu ausgerichteten Wohngruppe «Thymian». Einer der Auslöser für die Neugestaltung dieser Gruppe war die Erkenntnis, dass die nachgefragte Betreuungsleistung in keine der bestehenden Wohngruppen passte. Die Fachstelle «Angebote, Beratung, Vermittlung» funktioniert als abteilungsübergreifende Schnitt- stelle und trägt zur Qualitätssicherung und Wei- terentwicklung der bestehenden Angebote bei. Wie effektiv und nutzenstiftend eine verbesserte Bedarfsabklärung sein kann, beweist die Ge- schichte von Cheyenne Liniger. Sie wohnt seit kurzem in der Wohngruppe «Thymian» und ab- solviert ihr zweites Jahr in der praktischen Aus- bildung PrA nach INSOS in der Hauswirtschaft des SAZ Burgdorf. «So wie es jetzt ist, ist es gut. Von mir aus kann alles so bleiben.» Cheyenne Liniger, Mitarbeiterin Hauswirtschaft «Mein grösster Wunsch? Ich möchte Hip-Hop tanzen lernen.» Cheyenne Liniger, Mitarbeiterin Hauswirtschaft
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